We love English!
Klasse 4a der Zellerschule zeigt, was sie auf Englisch draufhat

Offiziell bekommen Grundschulkinder in Baden-Württemberg ihre ersten Englischstunden in der dritten Klasse. Aber mit 2 Schulstunden in der Woche dauert es bei den meisten Kindern lange, bis sie Englisch können. Diese 2 Stunden sind vielen Kindern, Eltern und Lehrern aber zu wenig. Mit einer Klassenlehrerin, die Englisch studiert hat und in Amerika ihre Sprach- und Kulturkenntnisse vertieft hat sind die 2 Schulstunden ein Unding. Wo es nur ging, ließ sie von Anfang an Englisch in den Schulalltag ihrer Schülerinnen und Schüler einfließen. Ihre Begeisterung für die Fremdsprache schwappte schnell auf die Kinder über. Ihr Motivationsspruch, groß an der Wand neben der Tafel, „Teamwork makes the dream work“ [Teamarbeit macht aus dem Traum Wirklichkeit] und darunter die Unterschriften aller Kinder der Klasse zeigt, wie alles hier in Klasse 3 begann.
Nun in ihrem letzten Grundschuljahr angekommen, hatte die Klasse 4a auf Englisch Einiges erreicht und wollte es zeigen. Die große Mehrzahl der Klasse nahm am freiwilligen Englisch-Wettbewerb „The Big Challenge“ teil. Die Ergebnisse im Einzelnen waren beeindruckend und der Gesamtdurchschnitt lag über dem Landes- und Bundesdurchschnitt.

Ihre guten Leistungen im Wettbewerb nahmen sie als Ansporn, zusammen ein Theaterstück ganz auf Englisch zu wagen. Schon in Klasse 3 brachten sie ein deutsches Theaterstück „Kugelfische“ erfolgreich auf die Bühne. Nun in den letzten Wochen der vierten Klasse machten sie sich an das Englische Stück „The Importance of Small Feet“, eine lustige Version von Aschenputtel adaptiert von Paul Davenport.
Eine kleine Gruppe der besonders fitten Schülerinnen und Schüler im Fach Englisch trafen sich einmal die Woche mit einer Kollegin der Schule, die Englisch-Muttersprachlerin ist, um in Englisch noch besser zu werden. Begeistert von den außergewöhnlichen Fähigkeiten dieser Kinder, schlug diese Lehrerin ein Theaterstück ganz auf Englisch vor. Zuerst aufgeregt, waren diese Kinder aber schnell für die Hauptrollen zu begeistern. Aber mit insgesamt 27 Rollen mussten deutlich mehr Kinder sich trauen.
Schon früh fertig mit dem Stoff im Fach Englisch und mit den Grundschulempfehlungen unter Dach und Fach, war die Klassenlehrerin schon auf der Suche nach mehr Englisch. Mit der Erfahrung vom letzten Theaterstück wusste sie schnell, dass es machbar war. Beide Lehrerinnen gingen gemeinsam mit den Kindern an die Verteilung der Rollen. Manche Kinder mit kleineren Nebenrollen glaubten Anfangs nicht, dass sie das schaffen konnten. Zwischendrin waren beide Lehrerinnen auch skeptisch. Durch Personalmangel fielen einige Übungsmöglichkeiten aus aber via Teams, konnten zumindest Texte vorgesprochen und zu Hause geübt werden. Die Kinder überlegten selber, was sie anziehen wollten und hatten tolle Ideen für die Umsetzung einzelner Szenen. Vor allem die Hauptrollen hatten sehr viel Text, den sie zu Hause üben mussten.
Nun drei Tage vor dem Ende des Schuljahres war alles soweit. Im Musiksaal saßen einige Eltern, Großeltern, die Parallelklasse, beide dritten Klassen und eine neunte Klasse. Ganz hinten im Raum und vorne hinter den Kulissen zitterten die Schauspielerinnen und Schauspieler. Die Klassenlehrerin begrüßte alle Gäste und eine Stunde lang lief alles auf Englisch. Es herrschte eine konzentrierte Ruhe unter den Zuschauern. Vorne erklärte eine Drittklässlerin ihren beiden Nebensitzern flüsternd was passierte. Das Publikum lachte an den Stellen, wo es lustig war. Offensichtlich verstanden die Allermeisten worum es ging. Beide Lehrerinnen atmeten auf.


Als zum Schluss der Prinz und Aschenputtel ihren Abschied von den Dorfbewohnern nahmen, wurde heftig Beifall geklatscht. Ein Neuntklässler ganz hinten sagte: „Sie können besser Englisch als ich!“. Die stolzen Schauspielerinnen und Schauspieler atmeten tief aus und strahlten. Yes! Geschafft- Ganz nach dem Klassenmotto: „Teamwork makes the dream work.“

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