Premierenfeier der Zellerschule GMS Nagold
Hauptschul- und erste Realschulabschlüsse mit Feuer und Flamme zelebriert
Von Helen Mertens
Fotos: Steffen Schneider
Die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen der Zellerschule Nagold feierten am Donnerstagabend ihren Abschluss. In teils dreiteiligen Anzügen und eleganten Abendkleidern begingen sie gemeinsam mit Eltern, Geschwistern, Freunden und ihren Lehrerinnen und Lehrern einen ganz besonderen Abend.
Besonders war dieser Abend im doppelten Sinne:
Ein Teil der Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen der Gemeinschaftsschule erhielten in dieser Feier ihren Hauptschulabschluss. Die verbliebenen Neuntklässler, die als Zuschauer mitgefeiert haben, werden im kommenden Schuljahr an der Zellerschule ihren Realschulabschluss anstreben.
Die zweite Premiere des Abends:
Die allererste Abschlussklasse 10 der Zellerschule hat nun ihre Realschulabschlussprüfung abgelegt. Damit werden manche von Ihnen ihren Bildungsweg weiterführen und Abschlüsse, wie z.B. das Abitur, anstreben. Andere haben sich nach ihrer mittleren Reife für Ausbildungen entschieden.
Der Abend begann feierlich als die Absolventinnen und Absolventen einliefen und sich nach einem kurzen Aufenthalt auf der Bühne unter dem Applaus der Zuschauer in die ersten Reihen setzten. Zuerst wurden sie vom Schülersprecher Blerton Emini begrüßt.
Es folgte ein Grußwort und Ansprache vom Schulleiter, Ulrich Schubert. Er begrüßte unter anderem die Feuerwache, obwohl der Grund ihrer Anwesenheit erst später am Abend deutlich wurde. Er sprach über das, was die Starts des Abends schon erreicht hatten, nämlich unter anderem einen Gesamtdurchschnitt von 2,4 in Klasse 10. Anschließend vergab er Preise an die Schülerinnen und Schüler, die mit hervorragenden schulischen Leistungen glänzten. Geehrt wurden aus Klasse 10 Wadim Vegelin mit einem Notendurchschnitt von 1,5 und Adél Gyergya’k mit einem Notendurchschnitt von 1,8.
Es folgte die Rede von Frau Birgit Maier, die als Leiterin des Amtes für Bildung und Betreuung den Gemeinschaftskundepreis der Stadt Nagold an Dersim Gül (Klasse 9) und Wadim Vegelin (Klasse 10) überreichte.
Anschließend begrüßte Elternvertreterin Frau Türkmen alle Anwesenden. Sie legte Wert darauf, dass ein gnzes Netzwerk aus Geschwistern, Eltern und Freunden die Abgänger durch die Schulzeit an der Zellerschule begleitete. Danach ergriff Frau Duffner, Vorsitzende des Fördervereins der Zellerschule, das Wort. Von ihr wurde der Sozialpreis an Boris Kamenov (Klasse 9) übergeben. Seine besondere Leistung bestand darin, dass er über Jahre hinweg ein absolut zuverlässiger Assistent eines Mitschülers war, der an einer Sehbeeinträchtigung leidet.
Die Klassenlehrerinnen, Simone Dengler (9a) und Viktoria Rink (9c) und Klassenlehrer Nikol Schmidt (9b) wählten sehr persönliche Worte und überreichten unter großem Applaus die Zeugnisse. Eine Belobigung erhielt Timo Döring. Zum Schluss haben die Schülerinnen und Schüler sich bei den Lehrerinnen und Lehrern bedankt und Geschenke überreicht. Ein besonderes Geschenk an alle Lehrer der 9b war ein personalisierter Thermobecher mit Sprüchen darauf, die angeblich häufig vom jeweiligen Lehrer zu hören waren. Dazu gehörten Sprüche wie: „Das war jetzt aber nicht nett…“, „Impulskontrolle!“, „Reg mich nicht auf!“ oder „Nein, so reden wir hier nicht.”
Diverse Programmpunkte, die von den Schülerinnen und Schülern organisiert wurden, verteilten sich über den Abend: Auftritte, Ratespiele, Videos von der Schulzeit und von der Abschlussfahrt nach Berlin.
Musikalisch begleitet war die Stimmung erst nachdenklich, teils traurig mit Beiträgen, die auf zwei Keyboards von Mohamad Zakaria und Boris Kamenov vorgetragen wurden. Sie spielten mit Bildern im Hintergrund von Syrien, dann die Türkei und zum Schluss Deutschland. Die Stimmung wurde im Laufe ihres Auftrittes freudiger und die Zuschauer klatschten kräftig im Rhythmus mit.
Der Zehntklässler Rodayen AlHachmi brachte, wie letztes Jahr auch, mit seiner E-Gitarre Stimmung in die Halle. Als er aber dieses Jahr mit einem dezenten Fußtritt Feuer auf der Bühne hochschießen ließ war allen Zuschauern klar, wozu die Feuerwache zu Gast war. Alle Gäste, allen voran die jüngeren, waren Feuer und Flamme als sie AlHachmis Show zuschauten.
Später am Abend rockten die 10er „Allstars“ mit zwei E-Gitarren, Schlagzeug, drei Sängerinnen und einen Sänger/Headbanger, dessen Haarpracht den Flammen zum Glück nicht zu nahekam. Die Luft in der angeheizten Stadthalle wurde immer heißer.
Gefühlt kamen noch ein Paar Grad hinzu als der Klassenlehrer der zehnten Klasse, Ben Miller, zu später Stunde androhte erst 121, später 232 und in zum Schluss gar 427 Seiten seiner gesammelten Lebensweisheiten dem Publikum vorzutragen. Gnädigerweise hielt er seine Worte an die Abschlussklasse letztendlich kurz, aber tiefgehend und endete mit einem irischen Segensgruß. Während seiner Rede sprach er einen ehemaligen Schüler der Zellerschule, einer der Gäste, an. Ben Miller erzählte dem Publikum mit hörbarem Stolz in seiner Stimme von diesem Schüler, der nach seinem Abitur ein Lehramtsstudium begann. Ein wenig Hoffnung war ebenfalls herauszuhören als er laut überlegte, ob sein ehemaliger Schüler bald Kollege an der Zellerschule werden könnte. Aus Klasse 10 erhielten vier Schüler Belobigungen für gute Leistungen. Miguel Budulica, Rodayen Al Hachmi, Predrag Mrsic und Blerton Emini.
Ein Risiko ging Klassenlehrer Schmitt ein. Er kündigte an, dass jetzt Zeit sei für einzelne Schülerinnen und Schüler, falls sie einen spontanen Beitrag an das Publikum richten wollten. Und tatsächlich folgten einige sehr persönliche Danksagungen der Schüler. Abschließend kam noch einmal Schülersprecher Blerton Emini für einen kurzen Abschiedsgruß auf die Bühne.
Das internationale Buffet, von den Eltern zusammengestellt, wurde eröffnet. Bei kühlen Getränken und leckeren Häppchen ging die heiße Premierenfeier dieses Abschlussjahrgangs an der Zellerschule, der Gemeinschaftsschule in Nagold, zu Ende.
Alle Mitglieder der Zellerschulfamilie sind sicher gespannt, welchen Weg die Absolventinnen und Absolventen der diesjährigen Abschlussklassen einschlagen werden. Vielleicht führt der ein oder anderer Weg doch wieder zurück an die „alte“ Schule, die nach baldigem Um-/ und Neubau womöglich kaum wieder zu erkennen sein wird.